„Du, Carsten?“
„Ja, Phil?“
„Der Jesus…“
„Ja?“
„Der ging doch ab und an mal fort.“
„Ab und an? Der war ständig auf Achse!“
„Nee. So mein ich das nicht“ unterbricht mich der Hund.
„Was meinst du dann?“
„Na. Am Sonntag hast du erzählt, dass der Jesus mit seinen Kumpels und Kumpelienen ab und an einfach mal weg ist. Raus aus’m Hamsterrad. Irgendwohin, wo sie unter sich waren. Da haben die dann so rumgechilled und nix getan.“
„Stimmt. Darüber hab ich in der Kirche gepredigt.“
„Joah. War ganz ok, deine Predigt.“
„Na danke für das Kompliment.“
„Gerne“ grinst der Vierbeiner.
„Und jetzt?“ hake ich nach.
„Also…“ Phil räuspert sich. „Also ich find… Es wär jetzt soweit.“
„Findest du?“
„Ja klar. Du hast heute schon gemailt, telefoniert, gechattet, auf deinem Laptop rumgetippt und du hast ein langes Gespräch mit dieser Frau gehabt, die mich so nett am Ohr gekrault hat.“
„Da hast du hoffentlich weggehört. Seelsorgegespräche sind streng vertraulich.“
Phil setzt einen verschwörerischen Blick auf. „Klar hab ich das. Und falls ich was aufgeschnappt hab: Ich kann Schweigen!“
Ich nicke erleichtert.
„Dann wär doch jetzt ein guter Moment, deinen Laptop zuzuklappen, Wanderschuhe anzuziehen und rauszugehen. An nen einsamen Ort. Wo wir ganz alleine sind. Nur wir zwei. Wir könnten ein bisschen rumrennen. Schnuffeln. Bäume anpieseln. Oder frisches Gras fressen.“
„Hört sich echt gut an.“
„Na dann. Auf geht’s.“
„Auf geht’s.“
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