Christ*innen gegen Rechts

„Machst Du da auch mit?“
„Wo mache ich mit?“
„Bei diesem #christinnengegenrechts?“

Der schwarze Hund (der eigentlich recht bunt ist innendrin) schaut mich fragend an.
Ich zucke mit den Schultern. „Eigentlich bin ich nicht so der Fan von diesen Massenpostings.“
„Wieso?“
„Naja. Manchmal hab ich den Eindruck, dass da alle mitmachen. Auf der Welle schwimmen. Dann gibt’s ein paar Likes und nette Kommentare. Und das war’s dann. Dann kommt wieder der Alltag und es geht einfach weiter, als wär nix gewesen.“
Phil nickt. „Verstehe. Da ist was dran. Ein nettes Bildchen posten wär zu wenig.“
„Viel zu wenig.“

„Du, Carsten?“
„Ja, Phil?“
„Vielleicht braucht’s manchmal trotzdem diese Bildchen.“
Ich warte ab, während der Hund nachdenkt.
„Vielleicht müssen jetzt ganz viele Menschen bunte Bilder posten. Egal, ob sie Christ*innen sind oder nicht. Vielleicht müssen jetzt ganz viele Menschen zeigen, dass sie für eine bunte, gerechte und demokratische Welt stehen – und bei dem ganzen braunen Rotz nicht mitmachen. Und vielleicht sollten sie das komplette Internet, die Netzwerke, die Dörfer und Städte mit Konfetti fluten.“

„Mit Konfetti fluten?“
„Ja. Mit dem bunten Zeugs, das so schön in jede Ritze eindringt und nie wieder weggeht. Sie sollten so viel Konfetti rumschmeißen, dass die ganze Welt voller Farbe ist.“

„Und dann?“
„Dann sollten sie weitermachen. Sich für ne gerechte Welt engagieren. Und zwar volle Kanne. Stell dir mal vor, was passieren könnte: Wenn alle, die bisher leise waren, plötzlich laut werden…“

Der gar nicht mal sooo kleine Hund sitzt mit stolz erhobenem Haupt da. Blickt mir auffordernd in die Augen. „Ich denke, du solltest mitmachen. Und ich will auch dabei sein. Weil’s mehr ist, als ein nettes Bild. Weil Zeichen was bewirken.“
„Okay. Hast mich überzeugt, mein Freund. Wir sind dabei.“

Der Vierbeiner steht auf und stellt sich mit aufgeregt wedelnder Rute neben meinen Schreibtischstuhl. „Ei dann. Tipp mal los.“
„Was soll ich denn tippen?“
„Warte… ich diktiere. Du schreibst.“
„In Ordnung.“

Phil räuspert sich…
„Wir sind Frauen, Männer, Kinder, Jugendliche, Alte und Mittelalte und Hunde.“
„Soll ich das wirklich so tippen?“
„Ja, mach schon.“
„Ist ja gut.“

„Wir sind Paare, wir sind Singles, verheiratet oder nicht.
Wir sind alberne, ernste, Extrovertierte, Introvertierte.
Wir sind mittendrin, sind abgehängt.
Wir sind hetero, homo, cis, trans, bi.
Wir haben Macken (sehr wahrscheinlich Alle von uns).
Wir leben, lieben, lachen, weinen, leiden, kämpfen, ringen, suchen, sehnen.

Weil wir glauben sind wir politisch.
Weil wir glauben setzen wir uns ein.
Weil wir glauben streben wir nach Würde und Gerechtigkeit.
Weil wir glauben können wir nicht schweigen, wenn Hass und Hetze ihre Klauen wetzen.

Was die rechtsextreme afd und andere fordern,
ist gegen alles, wofür wir mit unserem Glauben stehen.
Denn Gott ist die Liebe
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott und Gott in ihm*ihr! (1. Joh 4,16)“

„Uff.“ stöhne ich und bewege meine Finger. Der schwarz-bunte Hund ist ganz schön flott beim Diktieren. Mit einem kritischen Blick überprüft er, ob ich alles richtig gemacht habe.

„Passt.“
„Und jetzt?“
„Jetzt machst Du noch ein Bild mit uns beiden und postest das. Und dann…“
„…und dann?“
„Dann gönnst Du Dir nen Kaffee. Und mir ein Leckerli.“
„Abgemacht.“

#menschengegenrechts #christinnengegenrechts #pfarrpersonengegenrechts #niewiederistjetzt #demokratie #gesprächemitphil

Danke @metablabla für die Vorlage. Ihr könnt sie bei Ihr auch runterladen und selbst Euer Statement gestalten.

«
«