Alle Jahre wieder…

…häufen sich die Posts von Halloween-Hatern und -Fans. Ich frag mich da ja eher, was die ganze Aufregung bringen soll? Die Einen feiern. Für die Anderen ist es ein Tag wie jeder Andere auch. Die Einen wissen darum, dass heute der Vorabend zu Allerheiligen gefeiert wird. Den Anderen ist es Wurscht. Ist so und darf so sein. Tut doch niemandem weh – oder? Wenn Ihr feiert: Habt Spaß! Wenn nicht: Habt nen netten Abend!

Um ehrlich zu sein, „gruselt“ mich nicht der heutige Abend, sondern mehr das morgige Fest. Darf man das sagen? Keine Ahnung. Ich mach’s einfach – und sag Euch auch warum.

Morgen feiern wir AllerHEILIGEN. Denken an all die Menschen, die von der Kirche heiliggesprochen und als Vorbilder angesehen werden.

Hmmm… Auf der einen Seite gibt’s Heilige, die mich fasziniert und geprägt haben und es immer noch tun. Gleichzeitig sind da auch „Heilig-Genannte“ (was Anderes kommt mir nicht ehrlich über die Lippen), die auf den zweiten Blick gar nicht so „heilig“ sind: Im Zuge der Aufarbeitung von sexuellem, spirituellem und Machtmissbrauch ist deutlich geworden, dass die Kirche (und wir alle?) Menschen auf einen Sockel gehoben haben, die dort nicht hingehören. Da wurden Vorbilder geschaffen, die in Wahrheit Täter waren und Menschen aufs Schlimmste verletzt haben.

Für mich ein ambivalentes Fest. Da denken wir an Menschen, die in manchen Bereichen sicherlich Glaubensvorbilder waren und sind. Gleichzeitig werden da auch welche drunter sein, deren Leben und Handeln noch andere (und düstere) Facetten hat. Bei manchen davon haben wir eine Ahnung – oder sogar ein Wissen. Bei anderen sind wir möglicherweise blauäugig. Auch ich.

Vielleicht wäre es klug, das Wort „Heilig“ etwas vorsichtiger zu verwenden. Es weniger im gleichen Atemzug mit Namen von Menschen zu nutzen. Denn Menschen sind nun mal … einfach nur Menschen. Mit wunderbaren Seiten und mit Ecken und Kanten. Manche sind und waren großartig. Die meisten von uns haben auch dunkle Seiten. Das zu benennen halte ich nicht für verwerflich, sondern für ehrlich. Und realistisch.

Bleiben wir doch lieber bei den SELIGpreisungen.
Die gibt’s nämlich schon in der Bibel. Im Gegensatz zu den HEILIGpreisungen…

  • Selig, die arm sind vor Gott
  • Die Trauernden und Sanftmütigen.
  • Die Hungernden und Durstigen.
  • Die Barmherzigen, die Friedensstifter*innen.
  • Die Kleinen & Verfolgten.
  • Die Ausgegrenzten.
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