Stell Dir vor, Du hast ein ganzes Hotel für Dich allein. Mit allem drum und dran: Eifrige Angestellte, Hängematte, Pool, Zugang zum See, Kapelle, Frühstück und Abendbuffet…
So geht’s mir gerade: In der Pousada do Lago, in Guapé. Fühlt sich ziemlich schräg an – aber irgendwie ist es auch ganz chillig. Ich habe die Besitzer gebeten, dass sie keinen großen Terz um mich machen und dass mir ein Kaffee zum Frühstück vollauf genügt. Das wollten sie aber nicht einsehen und haben ein Mega Buffet für mich aufgefahren. Und heute Abend gibt’s gleich noch eins. Mit in dunklem Bier eingelegtem Schweinebraten (ok, da habe ich dann nicht Nein gesagt 😉 ).
Heute morgen muss ich erst mal in die Stadt. Mein Körper zickt etwas rum. Bin ich schon von den letzten Brasilienaufenthalten gewohnt – also kein Grund zur Sorge: Hier gibt’s Tabletten mit Paracetamol und noch irgendwelchen coolen Substanzen drin. Die wirken wahre Wunder…
Frisch gestärkt mit Cafezinho und Wunderpillen fahre ich los in Richtung Parque Ecológico do Paredão. Auf der etwa 20 Kilometer langen Sandpiste lerne ich auch gleich ein paar wertvolle Lebensweisheiten:
- So ein Renault Dacia hält mehr aus, als gedacht.
- Ab einer gewissen Geschwindigkeit merkt man die Schlaglöcher gar nicht mehr so arg.
- Unbedingt mit Licht fahren: Sonst sieht man in den Staubwolken nicht, wenn einem ein Auto entgegenkommt.
- Im nächsten Leben werde ich Stoßdämpferproduzent in Brasilien.
- Wenn Du beten lernen willst, sind kaputte Sandpisten ein ideales Hilfsmittel.
- Wozu Geld für ne Achterbahn ausgeben? Den Fun gibt’s hier umsonst.
Im Parque Ecológico angekommen, mache ich mich mit Havaianas an den Füßen und der Kamera in der Hand auf den Weg, der mich zu drei sagenhaften Wasserfällen führt. Auch hier bin ich der einzige Touri und kann nach Herzenslust rumlaufen und die Kamera positionieren. Ein paar der Bilder findet Ihr im Beitrag.
Schließlich geht’s über die gleiche Sandpiste zurück in die Pousada, wo schon die Hängematte auf mich wartet. Mein Renault ist mittlerweile leuchtend rot (war mal weiß) – aber zum Glück hat die Autovermietung gesagt, dass ich die Karre gerne dreckig zurückbringen darf…
Morgen geht’s weiter – nach Ouro Preto.
Macht’s gut, Abraços e ficam com Deus.