Acht Monate war ich in Geinsheim, Lachen-Speyerdorf und Duttweiler (bei Neustadt a.d.W.). Am 26. April ging es wieder zurück nach Speyer – wo bald die heiße Phase vor der Priesterweihe beginnt. Mit dem Artikel für das gemeinsame Pfarrblatt unserer drei Pfarreien möchte ich mich auch hier von euch verabschieden:
Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen. (Joh 16,16)
Als Jesus sich mit diesen Worten von seinen Jüngern verabschiedet hat, muss er geahnt haben, dass knapp 2000 Jahre später ein Praktikant in der Vorderpfalz händeringend nach Worten sucht, einen Abschiedsartikel für den Pfarrbrief zu verfassen…
Auch wenn ich auf weniger glorreiche Art und Weise Abschied nehme und meine Wiederkunft nicht ganz so wunderbar sein wird (und mich zudem kaum jemand von Ihnen mit Jesus verwechseln wird) bleibt eine Gemeinsamkeit: Jesus hat sich von seinen Freunden verabschiedet. Vor knapp acht Monaten (Ende August 2005) bin ich als Fremder hier angekommen. Aber auch ich verabschiede mich von Freunden.
Ein Saarländer in drei Pfälzer Pfarreien – so ähnlich habe ich mich im Pfarrblatt vorgestellt. Wie ich gemerkt habe, steckt hinter manchen saarländisch-pfälzischen Anekdoten tatsächlich ein Fünkchen Wahrheit: So habe ich zum Beispiel gelernt, was ein Wingert ist (ich wusste das vorher tatsächlich nicht), oder dass ein zünftiges Schlachtfest einfach eine feine Sache ist. Mein Chef, Pfarrer Magin, konnte umgekehrt lernen, welch eine Vielzahl an Speisen man mit Maggi verfeinern kann.
Diese Witze und Frotzeleien habe ich gerne in Kauf genommen – vor allem, weil es nicht dabei geblieben ist: Ich habe erfahren dürfen, dass ich ernst genommen werde. Dass ich nicht nur der Praktikant oder der Schatten des Pfarrers war, sondern dass Sie mir gegenüber offen waren und mich angenommen haben.
In den vergangenen Monaten habe ich vieles für meine Zukunft als Priester gelernt. Dafür danke ich vor allem unserem Pfarrer – danke, Markus!
Noch wichtiger als alles Handwerkszeug für den Beruf sind mir jedoch die zahlreichen Begegnungen und Gespräche mit Ihnen geworden, liebe Geinsheimer, Lachen-Speyerdorfer und Duttweilerer. Dafür danke ich Ihnen und Euch!
Ich bin kein Freund großer und trauriger Abschiedsreden. Außerdem werden Sie mich ohnehin nicht so schnell los: Ich hoffe, dass wir uns am 24. Juni zur Priesterweihe in Speyer und am 25. Juni zur Primiz in Rohrbach-Saar (oder am 1. Juli zur Nachprimiz in Geinsheim) sehen werden. Ab Mitte Juli werde ich dann Pfarrer Magin für einige Wochen in unseren drei Pfarreien vertreten.
Deshalb verabschiede ich mich nicht endgültig von Ihnen, sondern freue mich schon darauf, Sie bald wieder zu sehen. Bis dahin wünsche ich Ihnen und Euch Gottes Segen und grüße Sie und Euch herzlich,
P.S.: Diesmal sogar mit Unterschrift 😉
3 Antworten zu “Abschied von den Praktikumspfarreien”
Hallo,Carsten !
Wingert kanntest du echt nicht ??
Meinem Maggiverbrauch nach könnte ich ein Saarländer sein.
Alles Liebe u. Gute für die nächste Zeit.
Grüße,
martina
Bei uns in St. Ingbert gibt’s Becker-Bier – aber keine Wingerte 😉
HI !!
Wingerte gibt´s rund um Kirn,aber wir haben auch eine sehr gute Brauerei.
Also : Einkladung steht noch ( mit Bier ).
Martina